DEKRA rät zu Immobilien-Check vor Transaktionen
Technische Due Diligence für den Verkäufer
Wer eine Immobilie verkauft, muss den Käufer über die relevanten Fakten informieren – und auch aktiv auf Mängel und potenzielle Sanierungskosten hinweisen. Daran erinnern die Immobilienexperten von DEKRA. Ein aktuelles Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) hat diese Verkäuferpflicht jetzt noch verschärft. DEKRA empfiehlt deshalb der Verkäuferseite, eine Technische Due Diligence durchführen zu lassen, um Haftungsansprüche aufgrund von hohen Sanierungs- und Folgekosten zu vermeiden.
Die verschärften Aufklärungspflichten für Immobilienverkäufer beinhalten laut dem BGH-Urteil, dass die Informationen für eine Ankaufsprüfung nicht nur kurzfristig und in Form großer Datenmengen bereitgestellt werden dürfen – auch nicht in virtuellen Datenräumen. Der Verkäufer muss aktiv wesentliche Umstände rechtzeitig und transparent aufbereiten und bekannt machen.
DEKRA Experten raten deshalb bei Verkäufen von Bestandsimmobilien zu einer so genannten „Verkäufer-Due Diligence“. Sie verschafft ein Gesamtbild des Objektes und zeigt auf, welche Schäden und/oder Mängel vorhanden sind: welche Sanierungsaufwendungen nötig sind, wo modernisiert werden muss und mit welchen Investitionskosten der neue Eigentümer beim Immobilienbetrieb zu rechnen hat. Der Verkäufer kann sich auf Basis dieses Gutachtens über einen so genannten Reliance Letter, den die Käuferseite akzeptiert, absichern.
Eine Technischen Due Diligence deckt alle Gewerke und Aspekte eines Gebäudes ab: Bausubstanz, Gebäudetechnik, Brandschutz, Elektroinstallation sowie Bauphysik und Nachhaltigkeit. Die ESG-Faktoren (Environmental, Social and Governance) müssen gesondert betrachtet werden. Darüber hinaus ist auch die Durchführung einer Environmental Due Diligence, die Prüfung auf Schadstoffe und Umweltrisiken auf dem Grundstück sowie im Gebäude zu empfehlen. Eine Due Diligence kann je nach Projekt individuell ausgestaltet werden. Als bundesweit führende Prüforganisation ermöglicht DEKRA die räumliche und zeitliche Koordination der unterschiedlichen technischen Sachverständigen.